Ulla Ruissalo, Bettina Schünemann Herbst 2018

Malerei und Collagen

Herbstausstellung 2018 des Kunstvereins Niebüll
03.November – 02.Dezember 2018

Die neue Ausstellung des Kunstvereins Niebüll „Malerei und Collagen“ stellt Werke der beiden Künstlerinnen Ulla Ruissalo und Bettina Schünemann aus.

Die Vernissage findet am 02.11.2018 um 20.00 Uhr im Richard-Haizmann-Museum Niebüll statt, die Künstlerinnen sind anwesend.
Es spricht Dr. Uwe Haupenthal
Öffnungszeiten: dienstags – sonntags 15.00 – 18.00 Uhr

Ulla Ruissalo, geboren 1941 in Finnland, übersiedelte 1966 nach Deutschland. Die Autodidaktin zeigt uns in ihren Bildern Menschen, Landschaften und Stillleben.

Auf den ersten Blick mag ihre Malerei freundlich, beruhigend und vielleicht sogar „naiv“ wirken.  Die Menschen auf den Bildern scheinen von einer positiven Grundstimmung getragen, sie werden oft in Alltagssituationen dargestellt: ein Paar beim Tee, eine Frau bei der Morgenwäsche, eine Frau, die aus dem Fenster schaut oder ein Liebespaar auf einer Parkbank. Die positive Grundstimmung wird durch den Bildaufbau unterstützt: runde, weiche Formen dominieren.

Ein zweiter Blick wird nötig, um die Skepsis und Ironie im Gesichtsausdruck der Personen zu erkennen, die dem ersten Eindruck widersprechen. So wechselt bei genauerer Betrachtung der Eindruck von freundlicher Harmlosigkeit zu einer melancholischen Stimmung, die nicht selten mit Humor und Witz ein weiteres Mal gebrochen wird. Ungewöhnlich ist die Farbwahl der Künstlerin. Es dominieren gelbe, grüne und graue Farbtöne. Daneben arbeitet Ruissalo mit starken Kontrasten.

Die dargestellten Landschaften sind häufig durch die Naturerfahrungen Ulla Ruissalos in Finnland geprägt. Hier begegnen wir einem Stück ihrer Jugend.

Überraschend sind ihre „Tangobilder“. Würde man doch den Tango nicht unbedingt in Finnland verorten. Aber auch dort gab es offensichtlich Tangoabende, an denen wir in Ruissalos Bildern teilnehmen können.

Stellt  Ulla Ruissalo die private, kleine Welt in den Fokus, betrachtet Bettina Schünemann die Welt eher von oben.

Ihr zentrales Thema ist die Sicht auf die Welt. Daher verwundert es nicht, dass Kartenmaterial eine zentrale Rolle in ihrem Schaffen einnimmt, denn  Karten zeigen einen Blick auf die Erde unter einem ganz bestimmten Aspekt. Landkarten werden mit Hilfe von Farb- und oder Materialschichten so verändert, dass sie Schünemanns ganz eigene Sicht auf die Welt widerspiegeln.

Dabei  kommt der Form des Kreises eine besondere Bedeutung zu. Ist doch der Kreis die ideale Form, die Form der Erde oder auch das Symbol für einen Zyklus.

Bettina Schünemann arbeitet mit vielen unterschiedlichen Materialien. Mit Hilfe von Sand, Holz, Textilien, Hochglanzfotos, Farbe oder Folien  werden verschiedenste  Oberflächenmöglichkeiten geschaffen. So entstehen  Reihen von Malerei, Collagen oder auch „Leuchtkästen“.

Bettina Schünemann ist 1961 im Kreis Cloppenburg geboren, studierte an der „Hochschule für bildende Künste“ in Braunschweig  und arbeitet seit 1994 als freischaffende Künstlerin in Gotha/Thüringen.