Inga Aru, Frühjahr 2019

„sie – er – es“

 

Die Vernissage der Ausstellung mit dem Titel „sie – er – es“ findet am 08.02.2019 um 20.00 Uhr im Richard-Haizmann-Museum Niebüll statt, die Künstlerin ist anwesend.
Es spricht Dr. Uwe Haupenthal

Öffnungszeiten: dienstags – sonntags 15.00 – 18.00 Uhr

In den Bildern von Inga Aru vereinen sich Figuration und Abstraktion zu einer ganz eigenen Ausdruckswelt. Sie erweitert den farbigen Gestus der abstrakten Malerei, indem sie den kraftvollen Farbflächen gleichsam durch die Einfügung menschlicher Geschöpfe, oftmals weibliche Wesen, eine humane Dimension verleiht. Dabei folgt Inga Aru ihrer eigenen Wahrnehmung statt exakter Naturnachahmung. Trotz oder gerade aufgrund ihrer Stilisierung werden Inga Arus Figuren von einer undurchdringlichen Mystik umgeben. Ihre Figuren ziehen den Betrachter mit ihrrn Mimik und Gestik sowie vor allem durch die fixierenden Blicke regelrecht in den Bann. Die Blickachsen sowie die knapp gehaltene Räumlichkeit unterstreichen die Betonung auf die Figuren, rücken sie aber gleichzeitig in eine unerreichbare Sphäre. Sie scheinen unnahbar zu sein und bewegen sich zwischen Annäherung und Distanz.

Es sind Bilder, die mit ihrem offenen Charakter und ihrer assoziativen Kraft immer gesprächsbereit bleiben; Bilder, die eine grundsätzlich optimistische Einstellung zum Leben vermitteln und die Fantasie des Betrachters beflügeln. Eine Stimmungssaite wird angesprochen, eine Melodie wird zum Klingen gebracht, an die man lange nicht gedacht hat, die einem aber sehr vertraut ist. Nicht nur die Welt bleibt ein Geheimnis, auch der Mensch sich selbst.

Inga Aru wurde 1964 in Estlands Hauptstadt Tallinn geboren. Nach einer Ausbildung im Bereich Städteplanung in einem Architekturbüro absolviert sie das Masterstudium in Malerei an der Kunstakademie Tallinn und studiert zusätzlich Grafik und Kunstgeschichte bei Tõnis Vint. Ein Austauschstipendium führt sie 1991 nach Deutschlan an die Muthesius Kunsthochschule Kiel. Ein Jahr später erhält sie ein Arbeitsstipendium des Kultusministeriums Schleswig-Holstein. Der Kreis Rendsburg-Eckenförde wird schließlich ihre zweite Heimat, hier lebt und arbeitet sie als Künstlerin und Kuratorin seit 1993.
Mittlerweile kann Inga Aru auf zahlreiche Ausstellungen in ganz Europa, Japan, Korea, China und in den USA zurückblicken. Ihre Werke sind in den Sammlungen des Nationalen Kunstmuseums Estland, des Kunstmuseums Tartu, des Estnischen Kunstfonds und des Jüdisches Museums Rendsburg vertreten. Auch auf dem Gebiet der dreidimensionalen Kunst hat Inga Aru Anerkennung erfahren. Ihre monumentalen Figuren aus Stahl stehen in mehreren öffentlichen Parks in China: Ordos City, Tongling, Taizhou, Changchun, Tsingtao und Wuhu. 2012 erhielt sie den Bronzepreis des China Wuhu Liu Kaiqu Award.