Franziskus Wendels, Herbst 2012

Ein Leuchten

03. November – 03. Dezember

Vernissage: 02. Dezember 2012, 20 Uhr im Richard Haizmann Museum.

 

„Gleich passiert etwas!“ Dieses Gefühl, ähnlich wie die Ahnung von Gefahr bei

einem gut gemachten Krimi, beschleicht den Betrachter in der neuen Ausstellung des Kunstvereins Niebüll. Wer kommt gleich die Treppe herunter? Was passiert in dem noch leeren Hotelzimmer? Was kann man durch die halb geschlossenen Jalousien beobachten?

Die Nacht ist in Franziskus Wendels Malerei die bevorzugte Tageszeit. Sie wirkt in seinen Bildern wie ein elementarer Zustand, ähnlich wie die Stille in der Natur.

Duch den Kontrast mit der Schwärze der Nacht rücken die heller gemalten Bildgegenstände verstärkt ins Blickfeld. Im diffusen Licht verschwimmen Großstadtansichten, aber auch stille Landschaften oder Innenansichten. So schaut der Betrachter in nächtlich erleuchtete Cafés, auf Hochsitze in der Morgendämmerung oder Treppenstufen, die sich geheimnisvoll im Dunkel verlieren.

Franziskus Wendels ist 1960 in Daun in der Eifel geboren. Nach einer Bäckerlehre studierte er Bildenende Kunst, katholische Relegion, Philosophie und Kunstgeschichte in Mainz, Montpellier und Berlin. Heute lebt und arbeitet er als Künstler in Köln und Daun.

Hauptsächlich in Deutschland, aber auch in Paris, Zürich, Belfast und New York ist Wendels seit 1990 dem Publikum durch viele Einzel- und Gruppenausstellungen bekannt.

2010 ist er als einer von 23 Künstlern auf der viel beachteten Ausstellung „Unschärfe nach Gerhard Richter“ in der Hamburger Kunsthalle zu sehen gewesen.

Neben den monochronen Bildern fertigt Wendels begehbare Installationen an. Aus am Ausstellungsort vorgefundenen Materialien baut der Künstler ein Arrangement. Bei Licht besehen wirkt dieses wie ein willkürlich zusammengestellter Haufen Sperrmüll. Durch den Auftrag von pfosphorizierender Farbe erscheint bei Dunkelheit eine glitzernde Welt vor dunklem Horizont. Durch eine Zeitschaltuhr, die das Licht ein- und ausschaltet, wird der Betrachter im Minutentakt in unterschiedliche Realitäten getaucht.