Michael Sistig, Frühjahr 2015

Gesänge der Gottesteilchen

07. Februar – 08. März

 

Die Vernissage ist am 06. Februar um 20.00 Uhr im  Richard- Haizmann- Museum mit dem Kölner Künstler Michael Sistig zu sehen.
Öffnungszeiten: dienstags – sonntags 15.00 – 18.00 Uhr
Es spricht Dr. Uwe Haupenthal.

Der 1982 geborene Maler hat direkt nach dem Abitur an der Kunstakademie in Düsseldorf studiert und war Meisterschüler von Peter Doig.

In seinen meist großformatigen Bildern erzählt der Künstler Geschichten über Menschen und deren Erinnerungen. Geworfen zwischen Vergangenheit und Gegenwart, sich seiner Wesentlichkeit oft nicht bewusst, bewegt er sich nackt (oft im wahrsten Sinne des Wortes, aber auch seelisch nackt) durch imaginäre Landschaften. Diese Landschaften wirken archaisch, eher wie  Traumlandschaften:an die Realität gekoppelt, aber doch losgelöst von ihr. Die Menschen bewegen sich in dieser Landschaft umgeben von moderner Technologie. Doch trotz aller Technologie wirken die Menschen ebenso archaisch wie die Landschaft. Ein Geheimnis umgibt sie, sie selbst sehen und begreifen dieses aber nicht. Es hat den Anschein, als ob der Betrachter dieses Geheimnis lösen könnte, denn durch die vom Künstler gewählte Perspektive schaut er von einem höher liegenden Punkt auf die Szenerie. Doch kann er das wirklich?

Die Motive für seine Bilder findet Sistig in der Mythologie. Immer wieder entdeckt der Betrachter Hinweise auf die antike Sagenwelt oder die Bibel. So lautet der Titel eines Bildes „Anti Arche“. Angelehnt an die Arche Noah pflügt ein imposantes Schiff durch ungeheure Wassermassen. Es scheint unverwundbar zu sein. Die Sintflut gilt in der Psychologie als Symbol der Urangst des Menschen vor der Welt- und Menschenvernichtung, die ausgelöst wird durch den Hochmut und die Undankbarkeit gegenüber überlegenen Mächten. Sistigs Arche ist eine Arche der Superlative, sie scheint gegen jede Sintflut gefeit. Doch der Mythos zeigt sich als stärker als die Gegenkräfte, wie weitere Elemente dieses Bildes verdeutlichen.Die technischen Kräfte kämpfen hier einen aussichtslosen Kampf gegen den Zufall des Geschicks.